Hier nun mein erster Eindruck von meinem NAS.
Zunächst mal zum Begriff: NAS steht für Network Attached Storage, also netzgebundener Speicher. Die Funktion ist der eines Servers nicht unähnlich. Ich hab mir die Synology DiskStation DS212 zugelegt. Im Vergleich zum kleineren DS212j war mir der USB3.0 Port wichtig. Das größere Gerät erschien mit dann doch etwas "oversized". Das Gerät wird sowohl von Fachpresse, als auch von Rezensionen durch die Bank sehr empfohlen. Stromsparend, leise, gut bedienbar, usw.
So sieht das Teil von vorne aus:
Und so von hinten:
Wie man sieht hat das Teil doch einige Anschlüsse. Die USB-Anschlüsse sind z.B. zum Sichern auf einer externen Festplatte, man kann aber auch USB-Sticks dran anschließen. Vorne ist noch ein SD-Card-Reader dran. Zugriff auf diese Sachen erhält man ganz einfach, indem man im Windows Explorer unter "Netzwerk" die DiskStation auswählt und dort dann das entsprechende Gerät sucht.
Prinzipiell kann man unter Netzwerk das NAS wie eine ganz normale Festplatte verwenden, allerdings lässt man sich dann die eigentlich interessanten Möglichkeiten entgehen.
Das Innenleben ist unspektakulär: Es stecken zwei Western Digital Red 2 TB Festplatten drin. Die Serie Red ist extra für NAS ausgelegt, daher besonders leise (dafür auch etwas langsamer als Desktop-Festplatten), stromsparender und vor allem mit 24/7 Zulassung und 10 Jahren prognostizierter Laufzeit. Die Platten laufen im RAID 1, werden also einmal am Tag gespiegelt = doppelte Ausfallsicherheit.
Die 2TB bring ich im Moment zwar nicht voll, dennoch bin ich froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Das Betriebssystem frisst nämlich schon mal 200 MB und dann wär von der 1TB Platte nicht mehr so viel übrig.
Stichwort Betriebssystem: Das basiert auf Linux und ist über ein Webinterface zu erreichen. Es funktioniert ähnlich wie Windows und ist einfach zu bedienen.
Die Diskstation steht neben dem Router und ist mit diesem über ein Netzwerkkabel verbunden. Die PCs greifen über den Router Wireless auf die Diskstation zu, mit ca. 2 MB/s. Ist nicht wahnsinnig viel, aber wenn man alles gesichert ist, sichert er nur noch Dateiänderungen und dafür reicht der Speed. Dafür ist es halt einfach sehr praktisch. Man kann das Ding hinstellen wo man will.
Nun zum eigentlichen Erfahrungsbericht. Mir war vor allem wichtig, dass meine Schuldaten immer mehrfach gesichert vorliegen. Ich benutze nun zum Sichern die Synology - Cloud - App. Ich habe auf meinen Geräten (PC; Laptop, man könnte auch Handy usw. verbinden) jeweils einen Ordner festlegen müssen, der synchronisiert wird. In den Ordner meines Desktop PCs habe ich zunächst alle Schuldaten reinkopiert. Die Cloud-App hat daraufhin sofort damit begonnen, diese Daten auf das NAS zu kopieren. Und die Cloud-App vom Laptop hat gemerkt: "Hoppla, da sind Daten" und hat sofort zum Saugen begonnen. Nach 20 Minuten waren die Schuldaten 1:1 auf dem Laptop.
Testweise hab ich den Laptop vom W-Lan genommen und die Daten sind immer noch da, also physikalisch auf dem Datenträger des Laptops. Ich hab dann eine Datei erstellt und im Ordner gespeichert und wieder mit dem W-LAN verbunden. 5 Sekunden später war die Datei auf dem Desktop-PC. Die Datei brauch ich ja aber nicht. Also vom Desktop gelöscht. Und Schwupps, war sie auch beim Laptop wieder weg. Das ist einfach geil ^^ Ich kann also jetzt auf der Terasse mit dem Laptop arbeiten und wenn ich reingehe, kann ich auf dem PC direkt weitermachen.
Das ganze geht jetzt noch einen Schritt weiter und zwar kann ich theoretisch auch vom Internet aus von jedem Ort auf der Welt auf diese Dateien zugreifen. Das konnte ich leider nur noch nicht ausprobieren, denn dazu muss ich erstmal an fremdes Internet ran. ^^
Der Sicherungsaspekt wird auch voll erfüllt. Meine Schuldaten liegen jetzt auf 4 Laufwerken vor: Auf meinem PC, auf dem Laptop und auf den beiden NAS-Festplatten. Wenn die Hütte nicht abbrennt sind meine Daten sicher. Achja: Um sich auch gegen diesen Fall zu wappnen, könnte man die Daten im Internet sichern, z.B. über den Amazon S3 - Server. Das kostet zwar was, geht aber theoretisch ganz einfach.
Eine weitere Datensicherungsmöglichkeit ist der "Data Replicator". Das ist jetzt mehr ein Standardsicherungstool, aber ähnlich gut. Hier kann man auch wieder synchron sichern. Wenn ich also die Bilder-Ordner mit dem Data Replicator auf dem NAS speicher, dann überwacht das Programm immer wenn es läuft diesen Ordner. Ziehe ich neue Bilder rein, wird's automatisch direkt auf dem NAS gesichert.
Meine Musik liegt momentan in einem sogenannten "gemeinsamen Ordner", das ist dann schlicht und einfach ein Netzwerkordner, wo man mit jedem Gerät drauf zugreifen kann. Vielleicht hau ich die Musik aber auch noch in die Cloud.
Viel mehr habe ich noch nicht probiert, obwohl das Teil noch etliche andere Funktionen hat. Beispielsweise kann man Medien auf TV-Geräte streamen, Videokameras damit überwachen, Webseiten hosten (falls Merlin mal den Saft abdreht) und und und.
Fazit: Eine bequemere und sicherere Art, mit mehreren PCs zu arbeiten gibt es meiner Meinung nach nicht. Das ganze ist mit 500 Euro zwar schon sehr teuer, aber für mich doch wesentlich mehr als eine Spielerei, weil in den Daten so viel Arbeit drinsteckt (und dabei arbeite ich erst seit nem halben Jahr...). Wenn ich noch was wissenswertes entdecke, werde ich hier nochmals updaten.
Ich kann das Teil, bzw. NAS im Allgemeinen also nur allerwärmstens empfehlen (sofern man viele wichtige Daten hat).