X-cReATED0308 Der Trailer zum XR-Minimap-contest - Making of

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X-cReATED0308 Der Trailer zum XR-Minimap-contest - Making of

Beitragvon Schandmaul » 27.10.2008 12:44

Der Trailer zum XR-Minimap-contest - Making of
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[youtube]http://de.youtube.com/watch?v=ZORQJQtIC8I[/youtube]

Tutorials, die sich mit den technischen Aspekten beim Videomachen befassen, gibt es ja schon einige. Aber die Technik ist nur eine Seite der Medaille. Für ein Video, das beim Betrachter einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt, braucht es etwas mehr: Ein künstlerisches Konzept, einige Ideen, warum etwas so und nicht anders gemacht wird - kurz gesagt die richtige Mischung aus Kreativität und Disziplin.
Der Trailer sollte nicht für den Contest werben, sondern die Idee und die Gewinner präsentieren. Anders als normale Trailer, die ja die Neugier auf etwas Kommendes schüren sollen, war bei diesem Video ja schon alles gelaufen. Was musste also im Trailer vorkommen?
- Natürlich die Sieger und möglichst auch die Platzierten jeder Umgebung, wenn möglich auch die Tracks
- Der Bezug zu X-Rated als Veranstalter, Sponsor und Jury im Contest.

Wie bei fast allen meiner Videos fing ich auch bei diesem Trailer mit der Musik an. Ich hatte schon lange vor, die Musik aus dem GC2006-Trailer für "Geheimakte Tunguska" zu verwenden - jetzt war die Gelegenheit gekommen! Wenn man sich diese Musik anhört, merkt man, dass sie aus verschiedenen Teilen besteht:
- der Einleitung bis 12 Sekunden: ohne Rhythmus, nur etwas "spannende Atmosphäre"
- den Fanfaren von 12-24 Sekunden: 4 Fanfaren - ideal für die Ankündigung des Contests
- der Überleitung von 24-35 Sekunden: Hier wird Spannung aufgebaut
- dem Musikteil von 35-59 Sekunden: Wuchtige Fanfaren, fester Rhythmus - ideal zur Vorstellung der Tracks mit Fahrszenen
- dem Chorteil bis 1:09 und Schluss: hier werden die Gewinner vorgestellt

Erste Inspiration für den Stil des Trailers war das tolle, von Maupi entworfene Banner für unser Forum. Da der Contest von XR ausgerichtet und durchgeführt wird, soll der Trailer möglichst viel "XR-Style" ausstrahlen: Orange als Hauptfarbe vor Hintergründen in Grautönen - für mich auch die erste Gelegenheit, mit den FX-Farbeffekten im MT zu arbeiten.
Die ersten 12 Sekunden der Musik sind ohne Rhythmus, bauen nur eine leicht gespentische Stimmung auf. Daher entschloss ich mich, Maupis Banner durchs Bild laufen zu lassen - mit dem XR-Logo und dem Islandcar vor dem Hintergrund in Graustufen lege ich gleich zu Beginn den Stil fest, das XR-Logo dient gleichzeitig als Titel und das langsam durchlaufende Banner passt einfach hervorragend zur Musik. Die Unschärfe ist übrigens gewollt und wurde durch gezielte Effekt noch verstärkt, um die Atmosphäre zu verstärken.


Bild


Bei 12 Sekunden setzt mit dem Bläsersatz auch der Ryhthmus ein. Die vier Bläsereinsätze nutze ich, um die Fakten des Contests vorzustellen: 100.000 coppers, 7 Envis, 25-35 Autorenzeit und die Beschränkung auf den einfachen Editor (okay, die 7 Envis sind nur dabei, damit ich 4 Szenen/Titel zusammenbekomme )
Die Titel sind passend zum Stil in orange mit grauem Rand. Ein weisser Glühschatten sorgt für genug Kontrast zu den Hintergrundszenen, die ich nutze, um mehr Bezug zum Contest herzustellen:
Kern des Contests ist ja die Verwendung des einfachen Editors. Um das auch im Video auszudrücken, habe ich für jedes Envi ein Replay eingespielt. Im einfachen Editor habe ich jeweils einen Minimaltrack (Start&Ziel) in einer Ecke gebaut und das Validierungsreplay gespeichert. Mit diesen Replays habe ich für jedes Einvi eine einfache Flugaufnahme mit freier Kamera über die Landschaft gemacht. Dabei wurde mit FX-Farben die Farbsättigung heruntergedreht, teilweise die Farben verschoben (Glanz) oder einzeln nachgeregelt, damit die Bilder ziemlich monochrom werden.

Vier dieser Szenen (Desert, Rally, Sow und Coast) bilden die Hintergründe für die vier Titeleinblendungen. Die Titel wirbeln von rechts ins Bild, bleiben stehen und wirbeln nach links wieder aus dem Bild - ziemlich gut passend zu den Fanfaren. Hier habe ich mit Effekten auf den Hintergrundszenen die Betonungen bei den Übergängen noch verstärkt: Der im Übergang überlappende Teil der Szene, also Beginn und Ende, sind unscharf (Zoom- und Mittelwerteffekt).

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Die Flugszenen der nächsten 3 Envis (Stadium, Bay und Island) sind passend zur Musik zwischen 24 und 35 Sekunden angeordnet. Die Musik ist dort wieder ohne Rhythmus und baut Spannung auf, deswegen habe ich hier relativ lange, weiche Übergänge verwendet. Der erneute Einsatz von Bläsern und Rhytmus wird natürlich mit einem entsprechenden Übergang betont. Die Flugrichtung der Kamera ist bei Ende und Anfang der überlappenden Szenen gleich, so entsteht beim Übergang kein Bruch, der nicht zur Musik passen würde.

Für den Musikteil habe ich mir etwas besonderes einfallen lassen - der Trick basiert auf einem meiner Lieblingsübergänge, dem einfachen Überblenden. Im Musikteil wird ein kurzes Stück jedes Siegertracks gezeigt. Dabei habe ich als Skin immer das XR-Summercar von Maupi benutzt. Bei den Übergängen von einer Umgebung zur anderen scheint nur die Umgebung zu wechseln, das XR-Car und seine Bewegung bleibt immer klar sichtbar und verbindet die einzelnen Szenen. Dieser Trick ist mit etwas Vorbereitung recht leicht umzusetzen:
Beim Bearbeiten der einzelen Replays habe ich mir Stellen ausgesucht, bei denen das Auto in derselben Position bezüglich zum Untergrund ist. Beim Wechsel von Bay zu Desert also im oberen Bogen eines Sprungs, beim Wechsel von Desert zu Island fährt es auf ebenem Untergrund geradeaus, ebenso beim Wechsel von Island zu Coast. Beim Wechsel von Coast zu Stadium fährt das Auto eine Rechtskurve, beim Wechsel zu Snow geht es von einer Links- in eine Rechtskurve, beim Wechsel zu Rally ist es wieder im Sprung und beim letzten Wechsel zu Bay geht es wieder in eine Rechtskurve.
Alle Replays habe ich mit verankerter Kamera mit eingeschalteter Ankerrotation aufgenommen - daher wird die Kamera nur in Bezug zum Auto positioniert. Die Kamera im letzten Block des ersten Replays ist identisch mit der Kamera im ersten Block des zweiten Replays - das Auto wird also in beiden Replays aus derselben Perspektive und an derselben Stelle auf dem Bildschirm gezeigt! Werden diese Szenen jetzt ineinander übergeblendet, bleibt das Auto immer voll sichtbar, während sich der Hintergrund ändert. DieWirkung dieses Tricks ist beeindruckend: obwohl ständig die Umgebungen wechseln, wirkt die Fahrszene wie aus einm Stück!


Bild


Der Übergang zum Chorteil bildet ein Wassersprung auf dem Baytrack. Nach der Vorstellung des Contests und der Darstellung der Gewinnertracks war es jetzt an derZeit, die Gewinner vorzustellen - und der Chorteil ist genau die richtige Stelle dafür! Leider hatte ich nur 4 Chorusse, aber 7 Umgebungen - daher habe ich mit dem dem ersten Chor die Gewinner einer Umgebung vorgestellt und mit den drei restlichen Chorussen je zwei Umgebungen. Den Hintergrund zur Liste bildet eine Aufnahme direkt von oben auf den jeweiligen Siegertrack, bei der die Kamera abgestimmt zur monumentalen Musik nach oben wegfliegt.

Für den Schlussteil hatte ich eine besondere Idee: zu jedem Track musste ein Screenshot eingesendet werden - eine gute Gelegenheit JEDEN Teilnehmer des Wettbewerbs am Video teilhaben zu lassen! ich dachte zunächst daran, alle diese Bilder kurz hintereinander zu zeigen, eine Art Bildergewitter. Dann brauchten mich die Glockenschläge in der Musik aber auf eine andere Idee: Ich wollte auch das Banner verwenden, das ich speziell für den Wettbewerb als Signatur erstellt hatte. Es sollte ähnlich durch das Bild fliegen, wie zu Beginn des Videos das XR-Banner. Also gruppierte ich die Screenshots in Gruppen zu je 12 (3Zeilen à 4 Screenshots) auf je einem Bild. Dabei liess ich in der mittlerern Reihe Lücken, die einen von links nach rechts durchlaufenden schwarzen Streifen ergaben. Über diesen Streifen liess ich dann das Wettbewerbsbanner durch das Bild laufen.


Bild


Für den letzten Tusch arrangierte ich ALLE Screenshots auf einem Bild, zeigte erst den Ausschnitt mit den 12 Bildern in der Mitte und zoomte dann auf das ganze Bild mit 9x12=108 Screenshots. Darüber legte ich dann das TM-Logo als Maske (Logo durchsichtig, Umgebung schwarz) und zoomte von einer durchsichtigen Stelle auf das ganze Bild - so entsteht der Eindruck, als würde die Maske von "hinter der Kamera" auf das Bild fallen.
Ein Umblättern-Übergang vom TM-Logo vor den Screenshots zum weissen TM-Logo erweckt den Eindruck, als würden die Screenshots wie ein Abziehbild vom TM-Logo abgezogen. Die letzten Informationen wie special awards und die credits unterlegte ich einfach noch einmal mit den ersten 12 Sekunden der Musik.

Soweit also der Blick hinter die Kulissen beim Erstellen eines Videos. Wie ihr seht, kommt es nicht unbedingt darauf an, eine tolle Videosoftware zu benutzen - die meisten der Tricks kann man auf mit MovieMaker machen. Viel wichtiger ist, dass man sich einige Gedanken zum Video selber macht: Warum macht man dieses Video? Was will man damit beim Betrachter erreichen? Welche Botschaft soll vermitellt werden?
Wenn man über diese Fragen etwas nachdenkt, kommt man auf viele Ideen. Die eine oder andere kann man mit etwas knobeln sogar umsetzen ;)



Die High-Quality-Version dieses Videos.

Für die Ungeduldigen, ist das Video auch auf youtube,
tm-tube erhältlich
Zuletzt geändert von Schandmaul am 27.10.2008 19:23, insgesamt 2-mal geändert.
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