The Moon Watch - Die Entstehung eines Skins

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The Moon Watch - Die Entstehung eines Skins

Beitragvon X-cReATED » 12.5.2008 11:46

"How to watch the moon" oder die Entstehung eines Skins
Die Entstehung eines Skins ist oft ein recht komplexer Prozess, von dem man nur das Endergebnis zu Gesicht bekommt. Mit der Geschichte der Entstehung meines "The moon watch"-Skins für den Wiesmann GT werde ich euch etwas über die Aspekte des Skinnen erzählen, die abseits des rein technischen/handwerklichen liegen. Kein-Skin-Tutorial also, trotzdem werdet ihr einiges über das Skinnen erfahren.

Die Geschichte dieses Skins beginnt in Spätsommer letzten Jahres als Maupi mich besuchte, damit wir gemeinsam die GC in Leipzig besuchen. Ausserdem wollten wir uns gegenseitig unterrichten - ich wollte ihm etwas über Videos beibringen, er mir etwas über das Skinnen. Ich hatte schon eine grobe Vorstellung davon, was ich machen wollte: Keinen Raceskin, sondern eine Art "Luxus"-Themenskin. Das Modell stand bereits fest: Der Wiesmann GT. 3D-Modell, Wireframe und Prelight hatte ich mir bereits bei Carpark heruntergeladen.

Der Wagen wirkt mit seinen Formen sehr edel, das Thema und das Styling mussten dieser Vorgabe entsprechen. Die Überänge von zu den Seitenteilen würden ziemlich schwierig werden, da die Textur dort stark verzerrt wird. Andererseits bot die Karosserie genug Flächen für Motive, Logos und Schriftzüge. Gemeinsam mit Maupi machte ich mich also auf die Suche nach Motiven, die Luxus und Technik vereinten und wir kamen recht schnell auf die Hersteller von edlen Uhren - Rolex, Longines, Breitling etc. Viele sponsern "edle" Sportarten wie Segelregatten, Golf, Galopprennen etc.

Beim Stöbern fanden wir dann die Anzeige von Omega für die Speedmaster professional - "The moon watch" und waren uns sicher: DAS IST ES!
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Das Bild des Astronauten mit der Mondlandschaft war der Ausgangspunkt und sollte die Seite des Autos zieren. Damit stand auch die Hintergrundfarbe des Skins fest: Schwarz. Für die Seite brauchten wir jedoch ein Querformat, also beschränkten wir uns auf den Ausschnitt mit dem Helm und dem Horizont im Hintergrund. Da dieser nur an einer Seite einen weichen Übergang ins Schwarze hat, wurde das Motiv etwas geneigt und so platziert, das der harte Übergang auf dem hinteren Kotflügel liegt und das Bild durch den Radlauf sauber abgeschnitten wird.
Das Omega-Logo, der Schriftzug und der Text "THE MOON WATCH" wurden der Neigung des Horizonts entsprechend weiter vorne platziert. So ergab sich für die Seitenansicht eine ausgewogene und doch dynamisch wirkende Gestaltung. Mit der Farbe der Schriftzüge stand auch die zweite Farbe für den Skin fest.

Ein weiteres wichtiges Element des Skins ergab sich direkt aus der Form des 3D-Modells: die Holme, die vom Heck in die Seitenkanten des Daches übergehen schrien geradezu danach, besonders hervorgehoben zu werden. Den Umrissen der Holme im Drahtgitter folgend, wurden Fläche in der Zweitfarbe auf den Skin gelegt und durch Nieten betont. Der Eindruck von Nieten wurde erzeugt, indem ein kleiner Kreis mit Licht-/Schattenwurf versehen und mehrfach kopiert als weitere Ebene aufgelegt wurde.

Für das Logo auf der Motorhaube wurde ein Ziffernblatt (bzw alle Teile eines Ziffernblattes, die nicht schwarz waren) mit Zeigern ausgeschnitten, in der Zweitfarbe eingefärbt und in ein Omega-Logo eingepasst sowie der Omega-Schriftzug in der Zweitfarbe darunter platziert. Da das Motiv recht langweilig wirkte, als es waagerecht auf der Haube lag, wurde es ebenfalls etwas gedreht und kam so viel besser zur Geltung.

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Danach ruhte die Arbeit am Skin für eine lange Zeit - einige Monate. Ich war auf der Suche nach einer guten Lösung für die Dachholme: Sollte die Zweitfarbe an der vorderen Dachkante enden, die A-Säulen umfassen der sogar bis nach vorne weiter verlängert werden? Auch für die Gestaltung des Daches und des Hecks hatte ich noch nicht die richige Idee gefunden, probierte Verschiedenes aus, ohne vom Ergebnis richtig überzeugt zu sein. Im Februar und März ging es dann weiter: Ich hatte eine Lösung für die Holme gefunden, indem ich von der Front des Wagens ausging, wo ich mit der Zweitfarbe die flache, breite Front hervorheben konnte. Diese Form wurde auf den Oberkanten der vorderen Kotflügel bis zur A-Säule verlängert. Ich brachte einige Anläufe, bis ich die richtige Form gefunden hatte, aber das Ergebnis gefiel mir wirklich gut.

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Mit Motorhaube, Dach und Heck würde ich noch genug zu tun haben, aber reif für eine interne Vorstellung bei XR war der Skin allemal. Die Kommentare gaben wir wichtige Hinweise für die weitere Gestaltung: Ich hatte Dach, Motorhaube und Heck überladen, weil ich noch nicht so recht wusste, was ich mit diesen Flächen anfangen sollte - weniger wäre mehr gewesen :)

Als erstes kümmerte ich mich um die Innenausstattung und färbte sie in der Zweitfarbe ein. Die hinteren Kotflügel bekamen auf der Seite noch einen kleinen Schriftzug in rot/weiss, den ich zusammen mit einer kleineren Version des Logos auf der Motorhaube auf dem Heck platzierte. Ich brauchte einige zeit und viele Versuche, bis ich eine Anordnung fand, bei der Skin nicht überladen, aber auch nicht zu nackt wirkte und alles an seinem Platz war. Auf das Dach kam schliesslich noch das Bild mit dem Astronautenhelm und dem Mondhorizont.

Dann wurden einige Details überarbeitet: Die Frontscheinwerfer wurden durch einen grauen Ring betont, dem mit Licht/Schatten von "oben" eine 3D-Optik verpasst wurde. Auch die Nummernschilder wurden bearbeitet.

Die wichtigste Änderung war jedoch die Betonung der Kotflügelverbreiterungen durch Einfärben mit der Zweitfarbe - die Wirkung war enorm - das ganze Auto wirkt agressiver, präsenter als vorher. Die Formen der Karosserie werden betont, ohne das der Wagen weniger elegant wirkt.

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